Mai-Ferien

Heute ist der erste Schultag nach den einmonatigen Maiferien und ich sitze gerade im Lehrerzimmer. Wie Jannik und ich erwartet haben ist Alles noch etwas unorganisiert und wir wissen nicht, ob wir heute schon Sport machen können. Die Schulklingel funktioniert noch nicht, was dazu führt, dass die Schüler ihre Klassen nicht wechseln. Eigentlich total absurd, dass der Tagesablauf durch sowas quasi lahmgelegt wird, wobei alle Lehrer eine Uhr bzw. ein Handy dabei haben und auch wissen, dass der Klassenraum gewechselt werden müsste. Aber. Es hat ja noch nicht geklingelt. So sitzen jetzt immernoch alle Kinder im Raum des Lehrers der ersten Stunde, obwohl gerade eigentlich die Dritte anfängt. Kein Lehrer konnte uns außerdem bisher sagen, ob heute schon PE ist oder nicht. Zudem sitzen in den Klassen überall nur knapp 20 Schüler, wenn es sonst normalerweise fast 40 sind. Da brauchten wohl einige Urlaub vom Urlaub. Aber so wirklich scheint es niemanden zu stören.

 

Ich sitze also wie gesagt im Klassenzimmer und nutze die Zeit, um noch ein bisschen über die Mai Ferien zu berichten. Dass wir in der ersten Ferienwoche in Sambia waren und ich am Wochenende danach mit ein paar Kids in Rehoboth war, habe ich hier ja schon erzählt. Am Wochenendd danach sind wir Mädels anlässlich Nicolas Geburtstag nach Swakopmund gefahren. Mit allen feiern wollte sie noch nicht, weil noch einige im Urlaub waren. Deshalb haben wir ein entspanntes Wochenende nur mit den Mädchen gemacht. Als Charly, Xenia, Vero und ich Samstag Mittag in Swakop angekommen sind, haben Hanna und Nicola schon in einem Café am Strand auf uns gewartet. Nachdem wir eine Kleinigkeit gegessen haben, sind wir an den Strand gegangen und haben das für Swakopmund ziemlich warme Wetter genossen. Es war Ostwind, was bedeutet, dass die Luft direkt aus der Wüste kommt und so die Hitze mitbringt. In Windhoek wird es hingegen gerade echt kalt. Wir sind anschließend in die Wohnung gefahren, wo wir uns langsam fertig gemacht haben. David war auch gerade da und wir sind gemeinsam mit ihm erst in eine Sportsbar gegangen und anschließend in einen Club, in dem wir vorher alle noch nicht waren. Es war mal wieder ein schöner Abend und ab nächsten Morgen, an Nicolas Geburtstag, haben wir ausgeschlafen und haben uns dann auch langsam wieder auf den Weg nach Windhoek gemacht. Aus welchem Grund auch immer war es an dem Tag super schwer einen Lift zu bekommen. Irgendwie wollte uns keiner mitnehmen und wir standen wirklich eine Stunde in der Hitze, bis jemand Platz für uns hatte.

Am Montag darauf waren wir in der Deutschen Botschaft eingeladen. Die Einladung kam recht kurzfristig und wir wussten auch nicht so recht was auf uns zukommen sollte. Montag Abend um 19:00 standen wir also ganz nach deutscher Pünktlichkeit vor dem Wohnhaus des Botschafters in Klein Windhoek. Ein recht großzügiges Anwesen mit eigenem Tennisplatz, (selbstverständlich) riesigem Pool und einem tollen Ausblick über Windhoek. Begrüßt wurden wir vom Botschafter und seiner Frau. Uns wurden die Jacken abgenommen und sofort ein Getränk angeboten. Ich hörte von jemandem die Worte: "Die sind alle noch weltwärts?"...In einem Empfangsraum standen schon viele Anzugträger und wir haben uns dazu gesellt. Der Botschafter hat schließlich alle Gäste begrüßt. Und wir wussten auch endlich über den Anlass des Empfangs bescheid. Eine Delegation des deutschen Bundestages war für drei Tage in Namibia. Wir Freiwilligen waren gar nicht so richtig Thema und mir schien es, als sein wir als " Raumfüller" eingeladen worden, was auch die kurzfristige Einladung bestätigen würde. Nach der kurzen Willkommensrede und nachdem einige der Abgeordneten noch etwas gesagt haben, wurden kleine Häppchen serviert, die auch echt lecker waren. Die Grüppchen haben sich schließlich auch etwas gemischt, man ist mit einigen Leuten ins Gespräch gekommen und jeder hat sich auch dafür interessiert, was genau wir hier machen. Es war ein sehr netter Abend und schön, auch sowas während des Jahres hier mitgemacht zu haben.

Letztes Wochenende, haben wir dann in Windhoek verbracht, um nochmal zu entspannen, bevor es heute wieder richtig losgehen sollte. Samstag waren wir Mädels nachmittags in der Grove Mall, um warme Sachen zu kaufen. Ich habe mir ernsthaft einen Rollkragenpullover gekauft. Ich hoffe, ich muss ihn nicht allzu oft tragen. Ich mochte den Sommer irgendwie lieber...aber ich will gar nicht meckern. Wenigstens habe ich eine Wärmflsche mit:) Abends haben wir dann noch Mädelsabend mit Kakao und einem Film gemacht. 

Gestern hatten Arne, Lukas und Marius ein Fußballturnier, wo wir anderen alle zugeschaut haben. Durch unseren Support haben sie sogar gewonnen. Und anschließend ging es mal wieder Kapana essen. Das wird mir wirklich fehlen, wenn ich wieder in Deutschland bin.

Jetzt möchte ich noch ein Bisschen über die Arbeit in den Ferien erzählen. Das BNC hat ja immer auf, Mary verpasst wirklich keinen Tag. Also waren wir auch jeden Tag dort, nachdem wir aus Sambia wieder da waren. Montag morgen waren mir mit dem Bus aus Sambia wieder gekommen und Jannik und ich sind dann mittags gleich ins BNC. Die Wiedersehensfreude war auf beiden Seiten natürlich groß und es war auch echt schön, wieder zuhause zu sein. Allerdings waren wir beide dann die nächsten drei Tage krank und sind lieber zu hause geblieben, bevor wir Kinder anstecken und für das Rehoboth Wochenende nicht fit sind. Wie das dann ausgegangen ist, habt ihr ja schon gelesen (ich bin alleine gefahren). Aber alles halb so schlimm, in der nächsten Woche waren wir wieder fit. Allerdings konnten wir die Kinder nicht mit zum Sport nehmen, weil die ganze Woche über ein paar der Kanadierinnen da waren, die die Kinder beschäftigt haben. Auch am Montag darauf waren alle der Kanadier da und haben alle Kinder mit einem kleinen Workshop beschäftigt. Wir sind dann auch etwas früher gegangen, weil wir nichts tun konnten und wir uns für die Botschaft ja auch noch schick machen mussten.

Dienstag hatten wir die Kinder aber dann endlich wieder für uns und wir haben die "BNC-Olympic-Games" durchgeführt. Wir hatten 8 Stationen vorbereitet, wie zum Beispiel Springseil springen, Körbe werfen, Eierlauf oder ein Parcour über unseren Spielplatz. An jeder Station gab es für die erbrachte Leistung Punkte. Vielen Dank an Lukas, Vero und Jannik, die uns mit den Kindern ziemlich geholfen haben. Am Mittwoch war dann die Siegerehrung. Es gab sogar kleine Preise, die wir von unseren Spenden gekauft haben. 

Donnerstag haben wir in Kooperation mit Marius und ein paar seiner Special Olympics Kinder ein Fußball Turnier veranstaltet. Die Mannschaften waren mit Groß und Klein ganz durchgemischt und alle hatten viel Spaß. 

Jetzt geht es in den Endspurt. Unser letztes Trimester startet und es sind noch knapp zweieinhalb Monate, bis die neuen Freiwilligen kommen. Das ist jetzt leider wirklich nicht mehr lange.

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